Kesselstandgläser können einfache einrohrige Anordnungen oder robustere Doppelplatten-Typen sein.
Anwendungen
Kessel, die bei niedrigeren Drücken arbeiten, verwenden das einfachere einrohrige Standglas. Kessel, die bei höheren Drücken (typischerweise > 33 bar) betrieben werden, nutzen Doppelplatten-Kesselstandgläser. Wasserrohrkessel in Kraftwerken sind aufgrund ihrer hohen Temperatur- und Druckbetriebsbedingungen stets mit Doppelplatten-Kesselstandgläsern ausgestattet.
Sicherheitsaspekt
Es ist üblich, dass größere Kessel mindestens zwei vollständig unabhängige Methoden zur Überwachung des Kesselwasserstands vor Ort haben. Eine typische Konfiguration umfasst zwei lokale Methoden und mehrere Fernüberwachungsmöglichkeiten. Die genaue Anordnung hängt von den lokalen gesetzlichen Anforderungen ab und variiert von Land zu Land.
Große Wasserrohrkessel, die in Kraftwerken eingesetzt werden, sind oft mit kritischen Wasserstandsschutzvorrichtungen ausgestattet, die mit einer Zwei-aus-Drei-Anordnung (2oo3) arbeiten, bei der ein Sensorausfall einen Alarm auslöst und ein zweiter Ausfall eine sichere Abschaltung aktiviert. Diese 2oo3-Schutzsysteme sind zusätzlich zu den lokalen visuellen Kesselstandgläsern installiert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Überwachungskamera direkt auf die Kesselstandgläser gerichtet ist; dies ermöglicht es dem Personal, die Standgläser aus der Ferne zu überwachen.
Konstruktion
Das Doppelplatten-Standglas wird durch eine Mutter- und Schraubenanordnung unter Kompression gehalten. Die Glasplatten sitzen auf Dichtungen, und ein Glimmerblatt trennt das Glas vom Wasser/Dampf.
Aufgrund der erhöhten Drücke und Temperaturen, denen die Doppelplatten-Glasplatten ausgesetzt sind, ist es notwendig, ein Glimmerblatt zwischen Glas und Wasser/Dampf hinzuzufügen. Ohne dieses Blatt würde das heiße destillierte Wasser das Glas sehr schnell (innerhalb von Stunden) korrodieren und zum Bruch führen. Beachten Sie, dass es jetzt möglich ist, Kesselglasstücke mit bereits aufgetragenem Glimmerblatt zu kaufen.
Standglas-Ausblasverfahren
Beim Betrieb eines Kesselstandglases ist es notwendig, ein festgelegtes Verfahren zu befolgen, um die Wahrscheinlichkeit eines thermischen Schocks und das anschließende Brechen der Glasplatten zu verringern. Dieses Verfahren ist als Kesselstandglas-Ausblasverfahren bekannt und ist notwendiges Wissen für alle, die mit Dampferzeugern arbeiten.
Komponenten
Dieses 3D-Modell zeigt alle Hauptkomponenten, die mit einem typischen Doppelplatten-Kesselstandglas verbunden sind, darunter:
- Dichtungen
- Muttern und Schrauben
- Glasplatten
- Wasserventil
- Dampfventil
- Ablassventil
Zusätzliche Ressourcen
https://www.hsahglass.com/news/gauge-glass-and-acessories.html